Wer ein Unternehmen führt, hat finanzielle Ausgaben und Einnahmen. Um sie richtig zu erfassen, gibt es die Finanzbuchhaltung (FiBu). Sie ist ein Teil des betrieblichen Rechnungswesens. Doch was beinhaltet die FiBu genau? Was hat es mit Bilanz, Erfolgsrechnung, Buchführung und Controlling auf sich? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Was ist Finanzbuchhaltung?
Die Finanzbuchhaltung, abgekürzt FiBu, ist ein Teilbereich der Buchhaltung und zählt zum externen Rechnungswesen: Mit der FiBu erfasst ein Unternehmen sämtliche Ausgaben und Einnahmen, die es zur Ausübung seiner Geschäfte tätigt. Sie dient der Dokumentation der Vermögensverhältnisse eines Unternehmens sowie als Grundlage für die Bilanz und den Jahresabschluss.
Was sind die Aufgaben und Ziele der Finanzbuchhaltung?
Die Hauptaufgabe der Finanzbuchhaltung (FiBu) besteht darin, alle finanziellen Transaktionen eines Unternehmens zu erfassen, zu dokumentieren und zu verarbeiten. Sie umfasst drei Unterbereiche:
- Erfassung des laufenden Geschäftsverkehrs
- Erfolgsrechnung (auch: Gewinn- und Verlustrechnung)
- Bilanz
Erfassung des laufenden Geschäftsverkehrs
Die Finanzbuchhaltung erfasst systematisch alle Geschäftsvorfälle eines Unternehmens, wie z. B. Einkäufe, Verkäufe und andere finanzielle Transaktionen. Auch die Erstellung bzw. Dokumentation der relevanten Unterlagen zählt dazu, darunter Rechnungen, Belege und Kontoauszüge. Darüber hinaus gewährleistet die FiBu, dass das Unternehmen alle gesetzlichen Vorschriften und Richtlinien in Bezug auf die Finanzberichterstattung einhält. Dazu gehören die Einhaltung von Steuergesetzen und die Erfüllung von Offenlegungspflichten.
Die Erfolgsrechnung in der FiBu
Bei der Erfolgsrechnung (ER), auch bekannt als Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), werden sämtliche Erträge innerhalb des Geschäftsjahres den Aufwendungen gegenübergestellt. Je nachdem, was überwiegt, haben Sie einen Gewinn oder Verlust erzielt. Aber nicht nur die Höhe Ihres finanziellen Erfolgs, sondern auch die Quelle ist in der Erfolgsrechnung ersichtlich.
Die Bilanz in der FiBu
Die Bilanz beschreibt die Gegenüberstellung von Aktiven und Passiven. Sie zeigt also, wo Sie Ihr Geld angelegt haben und woher das Geld kommt. Dabei sollte die Bilanz immer ausgeglichen sein, sprich, die Aktiven (Sollseite) sollten gleich gross wie die Passiven (Habenseite) sein.
Die Ziele der FiBu im Überblick
Die Finanzbuchhaltung erfasst und dokumentiert die Vermögensverhältnisse eines Unternehmens. Am Ende eines Wirtschafts- bzw. Geschäftsjahres wird auf dieser Grundlage das Gesamtergebnis – der Jahresabschluss – ermittelt. Er setzt sich aus der Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) sowie der Bilanz zusammen.
Die Ziele der Finanzbuchhaltung sind:
- Transparenz: Die Finanzbuchhaltung soll eine transparente Darstellung der finanziellen Situation und Performance des Unternehmens ermöglichen.
- Nachvollziehbarkeit: Alle finanziellen Transaktionen sollen nachvollziehbar dokumentiert werden, um eine lückenlose Überprüfung zu ermöglichen.
- Kontrolle: Durch eine exakte Finanzbuchführung können Fehler, Betrug oder sonstige Unregelmässigkeiten aufgedeckt werden.
- Besteuerung: Die Finanzbuchhaltung liefert die erforderlichen Informationen für die Berechnung und Zahlung von Steuern.
- Berichterstattung: Die FiBu stellt, beispielsweise im Rahmen des Jahresabschlusses, Informationen für die interne und externe Berichterstattung bereit, um den Stakeholdern einen Einblick in die finanzielle Situation des Unternehmens zu geben.
Welche Bücher werden in der Finanzbuchhaltung geführt?
Gerade in der Finanzbuchhaltung sind Finanzkennzahlen (KPI) wichtige Orientierungsgrössen zum Stand Ihres Unternehmens. Mit ihnen können Sie aber mehr als Geschäftsvorgänge überwachen (Controlling) – sie geben auch Auskunft über Ihren unternehmerischen Erfolg oder helfen Ihnen, Ihre Firma für die Zukunft zu rüsten.
Dafür werden in der Finanzbuchhaltung (FiBu) häufig neben Hauptbüchern auch verschiedene Nebenbücher geführt: Diese Buchführung geht über die Erfolgsrechnung und Bilanz hinaus und lässt umfassendere Auswertungen zu, ist aber aufwändiger. Solche Hilfsbücher sind beispielsweise die Debitorenbuchhaltung und die Kreditorenbuchhaltung, das Kassenbuch, die Lager-/Materialbuchhaltung oder die Inventur.
Welche Konten werden in der Finanzbuchhaltung geführt?
Verschiedene Kontenarten machen die Buchführung übersichtlich und kontrollierbar: Jeder Geschäftsvorfall verändert die Bilanz, wird aber nicht direkt dort verbucht, sondern zunächst auf Unterkonten. Diese fliessen am Ende des Geschäftsjahres in die Bilanz ein.
Zu den Kontenarten oder Kontengruppen zählen:
- Bestandskonten > für die vorhandenen Kapital- und Vermögensbestände eines Unternehmens
- Erfolgskonten > für die Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens
- GuV-Konto (Gewinn und Verlust) > für die Verbuchung der Aufwände auf der Sollseite und der Erträge auf der Habenseite
- Steuerkonten > für die separate Verbuchung von Mehrwertsteuer und Vorsteuer
- Eigenkapitalkonto > ein Passivkonto für das Eigenkapital (Eigenkapital stellt in der FiBu Schulden des Unternehmens gegenüber dem Kapitaleigentümer dar)
- Privatkonto > für die Verbuchung von Entnahmen bzw. Einlagen des Unternehmers
- Eröffnungsbilanzkonto > ein Hilfskonto zum Eröffnen eines Bestandskontos
Finanzbuchhaltung in bexio
Eine FiBu-Software wie bexio kann Sie bei der Buchhaltung nachhaltig unterstützen: Ihre Buchungen lassen sich einfach online ablegen und übersichtlich darstellen. Mit der Mobile-App bexio Go können Sie Belege sogar von unterwegs hochladen. Die Software verbucht Rechnungen auf der Debitorenseite automatisch und erfasst ebenso Lieferantenrechnungen auf der Kreditorenseite. Das Erstellen von Bilanz und Erfolgsrechnung geschieht auf Knopfdruck, und auch die ESTV-konforme MWST-Abrechnung erfolgt ohne Aufwand.
Da die Buchhaltung in bexio ein Bestandteil unserer umfassenden Business-Software ist, ergeben sich weitere Synergien: Von der Auftragsbearbeitung bis hin zum Banking mit automatisiertem Zahlungsabgleich steht Ihnen alles in einem Programm zur Verfügung.
Häufig gestellte Fragen rund um die Finanzbuchhaltung
Buchhaltung ist der Oberbegriff für die Aufzeichnung aller Geschäftsvorgänge eines Unternehmens in Zahlenwerten. Die Finanzbuchhaltung (FiBu) ist ein Teilbereich der Buchhaltung. Ihre Aufgabe besteht darin, alle betrieblichen Vorgänge zu erfassen, die zu einem Zahlungsstrom führen und die zur Bilanzierung und Erfolgsrechnung erforderlich sind. Darunter fallen Aufwendungen (Ausgaben) und Erträge (Einnahmen).
Der Hauptunterschied zwischen der Finanzbuchhaltung (FiBu) und der Betriebsbuchhaltung (BeBu) liegt in deren jeweiligen Zwecken und Adressaten: Während die Finanzbuchhaltung externe Interessengruppen bedient und die finanzielle Gesamtsituation eines Unternehmens darstellt, unterstützt die Betriebsbuchhaltung die interne Steuerung und Entscheidungsfindung, indem sie Kostenstrukturen analysiert und Informationen für das Management liefert.
Laut Obligationenrecht umfasst die ordentliche Buchhaltung ein Inventar, eine vollständige Bilanz und eine Erfolgsrechnung – alles Teile der Finanzbuchhaltung. Die Buchhaltungspflicht gilt für juristische Personen (AG, GmbH, Kommanditaktiengesellschaften, Genossenschaften, Vereine und Stiftungen) sowie Einzelunternehmen und Personengesellschaften (Kollektiv- und Kommanditgesellschaften), die im letzten Geschäftsjahr einen Umsatzerlös von mindestens CHF 500'000 erzielt haben.
Das Prinzip der doppelten Buchführung ist eine Methode der Buchhaltung, bei der jede Geschäftstransaktion gleichzeitig in mindestens zwei Konten erfasst wird. Auf dem Konto ist ersichtlich, welche Bewegung stattfand; das Gegenkonto zeigt, wofür das Geld verwendet wurde. Das Prinzip basiert auf dem Grundsatz, dass jede Transaktion sowohl eine Auswirkung auf die Aktivseite als auch auf die Passivseite der Bilanz hat.
Die Vermeidung von Fehlern in der Finanzbuchhaltung ist von entscheidender Bedeutung, um genaue und zuverlässige Informationen zu erhalten. Bewährte Methoden, um Fehler zu minimieren, sind unter anderem:
- Schulung und Fachkenntnisse
- Klare und einheitliche Buchhaltungsrichtlinien
- Sorgfältige Dokumentation
- Überprüfung und Abgleich
- Trennung von Aufgaben
- Einsatz von Buchhaltungssoftware
- Regelmässige Abstimmung mit externen Quellen
- Externe Prüfung
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