Die Bruttomarge (auch Bruttogewinnmarge) gibt den Gewinn vor Steuern eines Unternehmens in Prozent an. Sie ist eine wichtige Kennzahl, mit der bestimmt werden kann, ob ein Unternehmen seine Kosten decken und trotzdem einen Gewinn erzielen kann. In diesem Beitrag gehen wir genauer auf die Bruttomarge ein und zeigen, wie Sie diese berechnen.
Was ist die Bruttomarge?
Die Bruttomarge ist eine Kennzahl, die in der Regel in Prozent angegeben wird. Für die Berechnung benötigen Sie Ihren Bruttogewinn und Ihre Umsatzerlöse und stellen diese beiden Kennzahlen ins Verhältnis zueinander. Das Ergebnis, die Bruttogewinnmarge, wird häufig herangezogen, um die Profitabilität des Unternehmens zu bewerten. Je höher die Marge, desto mehr flüssige Mittel stehen dem Unternehmen zur Verfügung, um Verpflichtungen, wie z. B. Steuern, zahlen zu können.
Wie berechnet man die Bruttogewinnmarge?
Für die Berechnung der Bruttogewinnmarge benötigen Sie zunächst Ihren Bruttogewinn. Wie Sie diesen berechnen, erfahren Sie im Detail hier.
Die Bruttogewinnmarge ist der prozentuale Anteil des Bruttogewinns, der den Umsatzerlösen gegenübergestellt wird. Die Formel zur Berechnung lautet wie folgt:
Bruttogewinnmarge = (Bruttogewinn / Umsatzerlöse) x 100
Beispiele von Bruttogewinnmargen
Die Bruttogewinnmarge variiert von Branche zu Branche. Sie ist nur dann für einen Vergleich aussagekräftig, wenn die Absatzmengen in etwa vergleichbar sind.
Für die Branchen Technologie, Telekommunikation, Versorger und Versicherungen finden Sie hier eine Auflistung weltweite Beispiele von Bruttogewinnmargen.
Der Technologie-Gigant Apple verkündete im April 2022 eine Dienstleistungs-Marge von 73 Prozent. Auch in der Schweiz verzeichnen die Supermarkt-Riesen Migros und Coop für Ihre Branche hohe Margen in Höhe von ca. 40 Prozent und ca. 30 Prozent.
Was bedeutet eine hohe Bruttomarge?
Da die Bruttogewinnmarge in der Regel in Prozent angegeben wird, entspricht eine hohe Gewinnmarge nicht gleich einem hohen Geldwert. Eine hohe Marge kann entstehen, wenn Produkte zu einem sehr hohen Verkaufspreis (z. B. aufgrund von Qualität oder Seltenheitswert) von Käufern akzeptiert werden, oder wenn die Herstellungskosten sehr gering sind (z. B. bei Massenware).
Produkt | Verkaufspreis | Kosten | Bruttogewinn* | Marge |
---|---|---|---|---|
Handgefertigte Seife mit Rohstoffen aus der EU | CHF 18 | CHF 8 | CHF 18 - CHF 8 = CHF 10 | 56% |
Blumenstrauss | CHF 45 | CHF 15 | CHF 45 - CHF 15 = CHF 30 | 67% |
*gerechnet wird in dem Beispiel zur Veranschaulichung mit Verkaufsmenge 1 Stück. Bruttogewinn = Umsatz - Kosten.
Wie hoch die Marge ist, hängt letztlich von der Branche und vom Wettbewerb ab. Am Besten sollten sich Unternehmer bereits in der Gründungsphase mit der angestrebten Preispolitik auseinandersetzen. Die Preispolitik gehört zum Marketing-Mix von McCarthy und sollte in jedem Businessplan sowie auch beim laufenden Business Beachtung finden. Denn ist ein Produkt oder eine Dienstleistung erstmal auf dem Markt und das zu einem falsch kalkulierten Preis, ist es schwer, diesen im Nachhinein noch anzupassen.
Bruttomarge falsch berechnet – was tun?
In der Regel merken Sie relativ schnell, ob Sie eine Bruttogewinnmarge falsch berechnet haben. Entweder werden Ihre Produkte zu Ladenhütern, weil der Preis für Ihre Kunden zu hoch ist, oder aber Sie verkaufen eine gute Menge und können am Ende des Monats Ihre Kosten trotzdem nicht decken. Beide Fälle sind kritisch für Unternehmen, um weiterhin langfristig am Markt bestehen zu können.
Mögliche Schritte, um die Bruttogewinnmarge zu korrigieren:
- Vergleichen Sie Ihre Preise mit der Konkurrenz – könnten Sie den Preis angleichend erhöhen, ohne Kundschaft zu verlieren?
- Überlegen Sie sich die USP (engl. unique selling points) Ihres Produktes. Warum und wie können Sie bei Ihren Kunden einen höheren Preis rechtfertigen?
- Falls eine Preissteigerung nicht möglich ist, prüfen Sie, ob Sie Kosten bei der Herstellung reduzieren könnten (evtl. mit einem anderen Lieferanten zusammenarbeiten).
- Gibt es eine Möglichkeit, Fixkosten zu reduzieren oder an anderen Schraubstellen Kosten zu reduzieren, so dass Sie mit der bestehenden Marge trotzdem Ihre Kosten decken können?
Bruttogewinnmarge in bexio
Wenn Sie Ihre Buchhaltung in bexio führen, dann können Sie die Bruttogewinnmarge ganz einfach selbst errechnen. In der Erfolgsrechnung wird Ihnen der Bruttogewinn angezeigt. Mit dieser Kennzahl können Sie anschliessend die Bruttogewinnmarge anhand der oben genannten Formel berechnen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Bruttogewinnmarge
Bei der Bruttogewinnmarge werden wie beim Bruttogewinn nur die Herstellungskosten abgezogen und noch keine weiteren Kosten, Zinsen, Steuern u. ä. berücksichtigt. Die Bruttogewinnmarge zeigt demnach, wie viel Geld dem Unternehmen zur Verfügung steht, um weitere Kosten, wie z. B. Steuern, zahlen zu können. Beim Nettogewinn wurden diese Kosten bereits abgezogen und der Gewinn kann als der Gewinn betrachtet werden, der tatsächlich erwirtschaftet wurde. Analog ist die Nettogewinnmarge die Marge, die tatsächlich erzielt wurde.
Nein, der Bruttogewinn ist der Umsatz, den ein Unternehmen erzielt, abzüglich der Anschaffungskosten. Wenn man vom Bruttogewinn anschliessend noch weitere Kosten, wie Zinsen, Steuern etc. abzieht, bleibt der Nettogewinn.
Das kommt darauf an, mit wem Sie Ihr Unternehmen vergleichen. Wenn Sie sich mit anderen Unternehmen aus Ihrer Branche vergleichen möchten, ist die Bruttogewinnmarge eine geeignete Kennzahl. Der Vergleich funktioniert also nur dort, wo Verkaufsmengen und Herstellungskosten in etwa ähnlich sind. Der Vergleich der Bruttogewinnmarge eines Glacé-Verkäufers mit der eines Juweliers ist nicht realistisch.
Um Ihre Bruttogewinnmarge kümmern Sie sich in der Regel bereits bei der Erstellung eines Business Plans. Also noch vor der eigentlichen Firmengründung. Dort setzen Sie sich im Detail mit der Wettbewerbssituation auseinander und berechnen Ihre Verkaufspreise und damit auch Ihre Bruttogewinnmarge. Wichtig ist, die Marge weder zu hoch noch zu niedrig im Vergleich zu den Wettbewerbern festzulegen, da dies schnell zu Umsatzeinbussen oder Kostenproblemen führen kann.
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