Als Selbstständiger und Unternehmer ist der Gewinn eine zentrale Masseinheit, die über den Erfolg oder den Nicht-Erfolg eines Business entscheidet. Der Gewinn gliedert sich dabei in den Brutto- und den Nettogewinn. In diesem Beitrag gehen wir genauer auf den Bruttogewinn ein und zeigen Ihnen anhand eines Beispiels, wie Sie ihn für Ihr KMU berechnen.
Was ist der Bruttogewinn?
Der Bruttogewinn errechnet sich aus dem Umsatz abzüglich der Kosten für den Einkauf bzw. die Herstellung. Er kennzeichnet den sogenannten Rohgewinn. Rohgewinn wird der Bruttogewinn deshalb genannt, da in der Berechnung nur variable Kosten abgezogen werden und keine fixe Kosten, wie beispielsweise Mitarbeitergehälter, Mietkosten für Geschäftsräume, Strom etc.
Wie wird der Bruttogewinn berechnet?
Ihr Brutto- oder auch Rohgewinn errechnet sich aus der Menge der verkauften Produkte abzüglich der Herstellungs- oder Einkaufskosten. Das bedeutet, in der Berechnung werden nur variable Kosten und keine Fixkosten berücksichtigt. Auch die Mehrwertsteuer, die je nach Produktart zwischen 8.1% und 2.6% variiert, ist bei der Berechnung des Bruttogewinns noch enthalten.
Die Formel für die Berechnung lautet wie folgt:
Bruttogewinn = Umsatz* – Einkaufswert
(*Umsatz = Absatzmenge x Verkaufspreis)
Damit Ihr Unternehmen erfolgreich ist, benötigen Sie Umsatz. Das bedeutet, Sie sollten Ihre angebotenen Waren oder Dienstleistungen an ausreichend Kunden verkaufen, um damit Ihre Kosten decken zu können. Die Grösse «Umsatz» gibt Ihnen dabei an, wie viel Geld Sie in einer bestimmten Wirtschaftsperiode erwirtschaftet haben. Wenn Sie von diesem Umsatz anschliessend Kosten abziehen, erhalten Sie den Gewinn Ihres Unternehmens, der wiederum in Brutto- und Nettogewinn zu differenzieren ist.
Der Bruttogewinn entspricht dem Gewinn vor dem sogenannten EBITDA (engl. für earning before interest and taxes, depreciation and amortization). Ziehen Sie vom errechneten EBITDA anschliessend eventuelle Abschreibungen ab, erhalten Sie den EBIT (engl. für earnings before interest and taxes). Damit haben Sie zwei Kennzahlen, die zu einer Erfolgsrechnung gehören und damit auch zu einem vollständigen Jahresabschluss.
Wie wird der Bruttogewinn berechnet – Ein Beispiel
Nehmen wir ein Beispiel, um den Bruttogewinn anschaulicher erklären zu können. Herr P. betreibt ein Velo-Geschäft und hat sich dabei auf E-Bikes spezialisiert. Er kauft das Mountainbike-Modell «Highlander» bei einem Grosshändler für CHF 1’200 ein. Er kauft davon 10 Stück und bietet sie seinen Kunden für einen Verkaufspreis von CHF 1’700 inkl. MwSt an.
Sein Umsatz berechnet sich pro verkauftem Velo wie folgt:
1 x CHF 1’700 = CHF 1’700
Daraus ergibt sich folgende Berechnung für den Bruttogewinn eines Velos:
CHF 1’700 – CHF 1’200 = CHF 500
Herr P. verkauft in der Saison 2021 insgesamt fünf dieser E-Bikes. Damit hat er noch fünf weitere Modelle auf Lager.
Umsatz von fünf verkauften Velos:
5 x CHF 1’700 = CHF 8’500
Einkaufskosten für 10 Velos:
10 x CHF 1’200 = CHF 12’000
Bruttogewinn = CHF 8’500 – CHF 12’000 = – CHF 3’500
Da Herr P. in dieser Saison mehr Ware eingekauft hat, als er verkauft hat, berechnet sich ein negativer Bruttogewinn. Daraus kann er folgende, mögliche Handlungsmassnahmen für das nächste Geschäftsjahr herausziehen:
- Wareneinkauf besser kalkulieren
- Verkaufspreis pro Velo erhöhen
- Werbemassnahmen erhöhen, um den Absatz anzutreiben
Was ist die Bruttogewinnmarge?
Die Bruttogewinnmarge entspricht der Differenz aus Verkaufspreis und Einkaufs- bzw. Herstellungskosten. Der Begriff «Marge» kommt aus dem französischen und steht für «Spanne» oder «Spielraum». Die errechnete Marge wird von Unternehmen genutzt, um Kosten zu decken und um Gewinn zu erwirtschaften.
In unserem Beispiel von oben berechnet sich die Bruttogewinnmarge von Herrn P. wie folgt:
Bruttogewinnmarge = Verkaufspreis – Einkaufspreis = CHF 1’700.- – CHF 1’200.- = CHF 500.-
Warum ist das Festlegen der richtigen Marge so wichtig?
Auswirkung | Grund | |
Marge zu hoch | Hohe Gefahr nicht wettbewerbsfähig zu sein | Konkurrenz bietet Produkte günstiger bei gleicher Qualität an |
Marge zu niedrig | Es wird nicht kostendeckend erwirtschaftet | Produktpreise sind zu gering und das Unternehmen macht u.U. Verluste |
Bruttogewinn mit bexio
Als Unternehmer kennen Sie das – Buchhaltung muss sein. Umso besser, wenn Sie diese oft lästige Aufgabe mit einem Buchhaltungsprogramm wie bexio erledigen können.
Zur Buchhaltung gehört auch die Erfolgsrechnung, die auch Gewinn- oder Verlustrechnung genannt wird. Die Berechnung des Gewinns ist dabei eine zentrale Kennzahl für Ihr Unternehmen, um herauszufinden, wie erfolgreich Sie wirtschaften. Ein vereinfachtes Beispiel einer Erfolgsrechnung:
Zu unterscheiden ist dabei die einstufige Erfolgsrechnung im Vergleich zur mehrstufigen Erfolgsrechnung. In der Business-Software bexio wird Ihre Erfolgsrechnung 5-stufig dargestellt.
Wie der Name bereits sagt, errechnet man den Unternehmensgewinn in der mehrstufigen Erfolgsrechnung anhand eines entsprechend mehrstufigen Prozesses. Wenn Sie Ihre Buchhaltung in bexio pflegen, erledigt die Software das fast vollständig für Sie. In Ihrem Konto können Sie Ihre Erfolgsrechnung einsehen und anhand der wichtigsten Kennzahlen die wirtschaftliche Stabilität Ihres Unternehmens ablesen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um den Bruttogewinn
Der Nettogewinn entspricht dem Gewinn eines Unternehmens, nachdem alle Ausgaben vom Umsatz einer festgelegten Periode abgezogen wurden. Sie ziehen also von Ihrem Bruttogewinn alle betrieblichen Kosten (auch Steuern, Abschreibungen etc.) ab und erhalten so den Nettogewinn. Das Ergebnis ist damit der Gewinn, den der Unternehmer nutzen kann, um das Business weiter auszubauen.
Der Bruttogewinn gehört in jede vollständige Erfolgsrechnung eines Unternehmens. Er ist die Zahl, die man nach dem Umsatz berechnet und die Auskunft darüber gibt, wie viel ein Unternehmen mit dem reinen Verkauf seiner Waren oder Dienstleistungen in einer bestimmten Periode verdient hat.
Bruttoerlöse entsprechen dem Umsatz in einer bestimmten Periode. Sie stellen die Summe aus Verkaufspreis multipliziert mit der Menge dar. Beim Ergebnis der Bruttoerlöse werden noch keinerlei Kosten berücksichtigt.
Je nach Rechtsform sind Unternehmen gesetzlich zur Buchführung verpflichtet. Der Bruttogewinn ist dabei Teil der Erfolgsrechnung und Bilanz, die zum Jahresabschluss gehören. Die Berechnung des Bruttogewinns lohnt sich jedoch in jedem Fall, um seine Bruttogewinnmarge bestimmen zu können und so die Preispolitik festlegen zu können.
Der Wert des Bruttogewinns gibt an, wie viel ein Unternehmen in einer gewissen Periode durch den Verkauf von Produkten erwirtschaftet hat und kann damit Hinweis auf die Stabilität des Unternehmens geben. Der Bruttogewinn berücksichtigt jedoch noch nicht alle Kosten und Aufwendungen und ist als Steuerungsinstrument daher mit Vorsicht zu geniessen.
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