Nein, hier geht es nicht um ein Pasta-Rezept, auch wenn Sie im ersten Moment sicher an Italien, Pasta und Tomaten gedacht haben. Bei der Pomodoro Technik geht es um die Optimierung des eigenen Zeitmanagement. Dabei hat die Pomodoro Technik ihren Namen tatsächlich von der Tomate (ital. für Pomodoro) beziehungsweise von einer Küchenuhr in Form einer Tomate. Diese Methode hilft mittlerweile schon seit über 40 Jahren Menschen bei der Konzentration und bei der optimalen und effizienten Erledigung von Aufgaben. Wir stellen Ihnen die Pomodoro Technik in diesem Beitrag vor und zeigen Ihnen, wie Sie davon für Ihr Zeitmanagement profitieren können.
In diesem Beitrag
- Was ist die Pomodoro Technik?
- Wie wende ich die Pomodoro Technik Schritt für Schritt an?
- Was brauche ich für die Pomodoro Technik?
- Welche Vorteile hat die Pomodoro Technik?
- Gibt es Nachteile der Pomodoro Technik?
- Für wen ist die Pomodoro Technik am besten geeignet?
- Was hilft zusätzlich, meine Produktivität zu erhöhen?
Was ist die Pomodoro Technik?
ℹ️ Die Pomodoro Technik ist eine Methode, die dabei unterstützt, Aufgaben konzentriert, gewissenhaft und effizient zu erledigen. Dabei werden die zu erledigenden Aufgaben in jeweils 25-Minuten-Abschnitten bearbeitet. Im Anschluss folgt eine Pause von fünf Minuten. Somit soll der Fokus auf die Arbeit garantiert und gleichzeitig Prokrastination verhindert werden.
Die Pomodoro Methode wurde Ende der 1980er Jahre vom Studenten Francesco Cirillo entwickelt. Während seines Studiums hatte er Mühe, sich auf das Lernen zu konzentrieren. Deshalb fing er an, seine Küchenuhr zu Hilfe zu nehmen, die die Form einer Tomate hatte. Er stellte sie auf 25 Minuten und konzentrierte sich auf das Lernziel. Sobald die Uhr klingelte, stellte er fünf Minuten ein und gönnte sich eine Pause.
Wie wende ich die Pomodoro Technik Schritt für Schritt an?
Prinzipiell ist die Pomodoro Technik eine einfache Methode und ebenso leicht anzuwenden. Dadurch ist sie für alle Aufgabengebiete geeignet. Egal, ob im Arbeitsalltag, im Studium, im Haushalt oder wo auch immer. Seine Zeit nach der Pomodoro Methode einzuteilen, hilft den Fokus zu bewahren und ebenso ausreichend Pausen zur Regeneration einzubauen.
Schritt 1: Aufgaben benennen
Vielleicht haben Sie diesen Schritt bereits gemacht, vielleicht aber sehen Sie auch nur einen Stapel von Aufgaben vor sich und wissen nicht so recht, wo Sie anfangen sollen. Hier hilft es, dass Sie einzelne Aufgaben selektieren und benennen. Umfangreichere Aufgaben können Sie in kleinere Abschnitte unterteilen, aber thematisch zusammenstellen.
Schritt 2: Küchenuhr besorgen und stellen
Ohne die Küchenuhr, nach der die Pomodoro Methode ihren Namen hat, kann die Technik nicht funktionieren. Neben einer Küchenuhr können Sie aber auch jeden anderen Wecker verwenden. Hier eignen sich zum Beispiel auch die Backofenuhr oder die Wecker-Funktion von Ihrem Smartphone. Wichtig ist, dass Sie die 25 Minuten einhalten und ebenso die fünfminütige Pause im Anschluss.
Wenn’s klingelt, ist es Zeit aufzuhören! Nur so kann die Pomodoro Technik gelingen.
Schritt 3: Zusammenfassen, abhaken und regenerieren
Sobald der Wecker klingelt und eine Aufgabe (eine «Pomodoro») geschafft ist, fassen Sie kurz und übersichtlich zusammen, was Sie erledigt haben. Anschliessend dürfen Sie diese Task auf Ihrer Liste abhaken. Dies gibt Ihnen ein positives und befriedigendes Gefühl, was Ihre Motivation und Ihr Durchhaltevermögen für die nächsten Pomodori stärkt.
Vergessen Sie nicht, sich fünf Minuten lang eine Pause zu gönnen. Nehmen Sie sich wirklich eine Auszeit und sortieren Sie in den fünf Minuten nicht Ihren Schreibtisch oder Ihre Aufgabenliste! Sie dürfen auch durch Social Media Kanäle scrollen, wenn Ihnen das eher gefällt, als kurz auf dem Balkon durchzuatmen. Solange Sie die Pausenzeit einhalten und nicht zu sehr abgelenkt werden, ist alles erlaubt, was Ihnen in dieser Zeit gut tut.
Schritt 4: Erledigen der nächsten Pomodori
Im Anschluss an die Pause machen Sie sich an die nächste Aufgabeneinheit.
Diesen Rhythmus führen Sie vier Mal durch. Danach sollten Sie eine Pause von 15 – 30 Minuten einlegen, um im Anschluss wieder frisch und motiviert an die nächsten Aufgaben zu gehen.
Schieben Sie Aufgaben gerne auf die lange Bank?
Erfahren Sie hier alles über Prokrastination und wie Sie sie verhindern.Was brauche ich für die Pomodoro Technik?
Eine Aufgabenliste, die erledigt werden muss.
Eine Küchenuhr oder einen sonstigen Wecker.
Disziplin und Durchhaltevermögen.
Freude am Ausprobieren neuer Methoden.
Keine Küchenuhr zur Hand?
Sie haben keine Küchenuhr zuhause? Kein Problem – mittlerweile gibt es neben der im Smartphone integrierten Stoppuhr auch zahlreiche Apps sowie Timer-Software, mit denen sich die Pomodoro Technik umsetzen lässt.
Beispiele für Apps und Timer-Software
Welche Vorteile hat die Pomodoro Technik?
Wie bereits erwähnt, ist die Pomodoro Methode einfach im Verständnis und ebenso leicht anzuwenden. Darüber hinaus bringt dieses Prinzip aber noch weitere Vorteile mit sich.
Vorteil | Begründung |
Förderung der Selbstdisziplin |
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Erhöhte Produktivität |
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Bessere Ergebnisse |
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Verbessertes Selbstmanagement |
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Gibt es Nachteile der Pomodoro Technik?
Grundsätzlich gibt es bei der Pomodoro Methode keine Nachteile, da sie bei der Zeiteinteilung und Aufgabenverteilung unterstützt. Dennoch kann es sein, dass diese Technik nicht für jedermann und jede Arbeit gleichermassen geeignet ist. Dafür kann es folgende Gründe geben:
Die Aufgaben lassen sich nicht – trotz Aufspaltung in mehrere Pomodori – in nur 25 Minuten erledigen.
Sie fühlen sich durch die ablaufende Zeit gestresst und verlieren dadurch wertvolle Zeit.
Sie möchten Ihren Arbeitsflow nicht zwingend unterbrechen müssen.
Sie empfinden die Einteilung in Arbeiten – Pausieren – Arbeiten – Pausieren etc. als zu unflexibel und möchten selbstbestimmter arbeiten.
Ihr Tätigkeitsbereich lässt es nicht zu, dass Sie in den 25-Minuten-Abschnitten nicht erreichbar sind.
Ungestörte Konzentration auf einen Task halten Sie in der heutigen Zeit für unrealistisch. Erreichbarkeit und Flexibilität stehen bei Ihnen hoch im Kurs.
Für wen ist die Pomodoro Technik am besten geeignet?
Wenn Sie überlegen, die Pomodoro Technik anzuwenden, sollten Sie sich vorab Gedanken machen, ob diese Methode für Ihre Aufgaben auch wirklich umsetzbar ist. Wenn Sie zum Beispiel umfangreiche Aufgaben haben, die sich nur schwer in 25-Minuten-Abschnitte oder in verschiedene Pomodori aufteilen lassen, dann ist diese Form des Zeitmanagements vermutlich nicht optimal für Sie. Auch wenn Sie stressempfindlich sind und Ihnen das Ablaufen der Uhr nur innere Unruhe bringt, sollten Sie ebenfalls nach einer Alternative suchen.
Wer aber das Gefühl hat, die Pomodoro Technik liesse sich bei seinen Arbeiten umsetzen und er erledigt seine Aufgaben nicht produktiv genug oder verfällt zu oft in die Prokrastination, sollte die Technik austesten. Diese Methode hilft bei der Zeiteinteilung seiner Aufgaben und stärkt zusätzlich die Motivation, lang aufgeschobene Tasks endlich anzugehen. Dazu fördert die Vorgehensweise die Konzentration und die regelmässigen Pausen sorgen für einen frischen Blick auf Aufgaben.
Auch wenn Sie zufrieden mit Ihrem Zeitmanagement sind, lohnt es sich, die Pomodoro Technik einmal auszuprobieren. So können Sie prüfen, ob Sie Ihr Produktivitätsniveau noch steigern können.
Aufgaben effizient, gewissenhaft und mit voller Konzentration erledigen – mit der Pomodoro Technik.
Was hilft zusätzlich, meine Produktivität zu erhöhen?
Neben der Anwendung der Pomodoro Technik gibt es noch weitere Stellschrauben, an denen man drehen kann, um seine Produktivität zu erhöhen. Folgende Beispiele können dabei unterstützen.
So wenig Ablenkung wie möglich: Legen Sie Ihr Smartphone beiseite und versuchen Sie Unterbrechungen, gerade im Homeoffice, so gering wie möglich zu halten.
Ausreichend Schlaf: Klingt banal, kann aber viel bewirken. Wer sich am Morgen träge zur Arbeit schleppt, dem werden hohe Konzentration und Fokus schwerfallen.
Priorisierung der Aufgaben: Erledigen Sie die Aufgaben mit dem höchsten Stellenwert zuerst und nehmen Sie sich die Zeit, sie umfänglich und gewissenhaft zu erledigen.
Multitasking schwächt den Fokus: Es ist wie beim Spruch «Zu viele Köche verderben den Brei». Wenn Sie an zu vielen Aufgaben gleichzeitig arbeiten, leiden die einzelnen Ergebnisse darunter.
Perfektionismus reduzieren: Hohe Ansprüche bei seiner Arbeitsleistung zu haben ist nichts Negatives. Jedoch verlieren wir dabei häufig verhältnismässig viel Zeit und andere To-dos werden vernachlässigt. Hier lohnt sich die Anwendung der 80/20- Regel (auch bekannt als Pareto Prinzip).
Ordnung schafft Klarheit: Wer einen aufgeräumten und ordentlichen Arbeitsplatz hat, dem fällt das Arbeiten leichter. Alles, was nicht auf einen Schreibtisch gehört, sollten Sie deswegen entfernen. Versuchen Sie gleichzeitig die Balance zu halten, sodass es ein Platz ist, an dem Sie gerne sind.
Regelmässiger Austausch: Egal, ob Sie eine Ein-Mann-Firma sind oder nicht – suchen Sie das Gespräch mit anderen. Dies hilft Ihnen, Antworten auf Fragen zu finden, die Sie vorher alleine nicht beantworten konnten, und regt Ihre Kreativität sowie Ihr Denkvermögen an.