Business Model – Was? Das Business Model Canvas gehört neben dem «magischen Dreieck» zu den wichtigsten Verfahren für das Erstellen eines Geschäftsmodells. Ein Geschäftsmodell ist für jeden Unternehmer wichtig – egal, ob in der Gründungsphase oder für das bereits etablierte Business. Sie beschäftigen sich in einem Geschäftsmodell intensiv um die Markt- und die Zielgruppenbearbeitung sowie um das effektive Einsetzen Ihrer Ressourcen. In diesem Beitrag lernen Sie das «Business Model Canvas» im Detail anhand von Fallbeispielen kennen und lernen, wie Sie es mit unserer Vorlage für Sie effektiv für Ihr Business anwenden können.
In diesem Beitrag
- Was bedeutet Business Model Canvas
- Warum Business Model Canvas?
- Business Model Canvas erstellen – eine Anleitung
- Vorlage zum Download
Business Model Canvas Vorlage zum Download
Mit unserer eigens erstellten Business Model Canvas Vorlage können Sie direkt durchstarten. Drucken Sie sie aus (am besten im Format A0) und gehen Sie gemäss unserer Anleitung vor: Stift und Post-It’s bereithalten, dann sind Sie bereit für das Skizzieren Ihrer Businessidee.
Ihre Businessidee soll beschrieben und visualisiert werden? Das Business Model Canvas (kurz BMC), welches vom St. Galler Ökonomen Alexander Osterwalder entwickelt wurde, hilft Ihnen erheblich bei der kreativen Visualisierung Ihres Geschäftsmodells. In diesem Beitrag erfahren Sie anhand eines Fallbeispiels, wie Sie effizient mit dem BMC arbeiten und wie Sie unsere Vorlage dafür verwenden können.
Was bedeutet «Business Model Canvas»?
Das Business Model Canvas (deutsch: Geschäftsmodell Leinwand) ist ein visuelles Hilfsmittel für das Entwickeln Ihrer Geschäftsidee. Es wird üblicherweise in einem grossen Format (A0) ausgedruckt und an einer Wand befestigt. Danach können Sie die einzelnen Punkte, wie zum Beispiel Einnahmequellen oder Vertriebskanäle, mit Stift und Post-It’s bearbeiten. Das BMC wurde von Alexander Osterwalder entwickelt und in seinem Buch Business Model Generation erstmals veröffentlicht.
Geschäftsmodell: Von der Idee zur Entwicklung
Wir klären Ihre Fragen zum GeschäftsmodellWarum Business Model Canvas?
Das Business Model Canvas bietet viele Vorteile für die Visualisierung und/oder Neuausrichtung Ihrer Geschäftsidee. Sie erkennen damit sehr schnell, ob Ihre Idee auch funktionieren kann. Es bietet dank seiner simplen Darstellung einen Rahmen um die wichtigsten Punkte, welche Sie beispielsweise bei Ihrer Firmengründung konfrontieren.
Das Business Model Canvas ist jedoch nicht nur den Neugründern vorbehalten: Das Modell lässt sich auch auf die Evaluation oder Neuausrichtung eines bestehenden Unternehmens anwenden. Seine intuitive Anwendung ist, wie wir im folgenden Beispiel sehen werden, stark praktischer Natur und erlaubt es Ihnen, sich voll und ganz auf den Kern Ihres Unternehmens zu fokussieren.
Business Model Canvas erstellen – eine Anleitung
Vorbereitung
Das Erstellen eines Business Models ist keine schnell abgearbeitete Sache. Nehmen Sie sich Ihre benötigten Ressourcen und definieren Sie in Ihrem Team die einzelnen Punkte. Diese können dynamisch geändert werden und sollten keineswegs als statisch angesehen und/oder behandelt werden. Zeichnen Sie auf einem grossen Blatt Papier einige Segmente auf oder nutzen Sie unsere kostenlose Vorlage. Kleben Sie diese an eine Wand und halten Sie für sich und Ihr Team Stifte und Post-It’s bereit – Nun sind Sie startklar.
Business Model Canvas Vorlage
Jetzt downloadenEin Beispiel
In unserem Beispiel möchte Frau Müller einen kleinen Supermarkt eröffnen. Sie möchte Kunden überzeugen, indem sie einen Feinkostladen im Tante-Emma-Stil eröffnet und ihre Kunden persönlich berät.
Segment 1: Customer Segments (Kundengruppen)
Hier gilt es, alle notwendigen Informationen über die Kunden zu sammeln. Wer ist meine Zielgruppe und wie nutzt sie meine Produkte? Wie oft nutzt sie diese? In unserem Beispiel könnte es den typischen Stammkunden geben, den «Notfallkunden», der nur mal schnell etwas besorgen muss oder, je nach Region, Touristen aus verschiedensten Regionen.
Unser Tipp: Notieren Sie sich alle relevanten Details zu Ihren Kunden und deren Bedürfnissen.
Segment 2: Customer Relations (Kundenbeziehungen)
Bei diesem Punkt sollten Sie sich Gedanken machen, wie Ihre Kunden profitieren könnten. Hat Frau Müllers Laden beispielsweise 24/7 geöffnet oder bietet sie exotische Produkte an? Eine Marktanalyse, wie Sie es von einem regulären Businessplan kennen, ist hier Gold wert.
Unser Tipp: Seien Sie innovativ. Warum sollte ein Kunde zu Ihnen kommen, beziehungsweise welchen Mehrwert geniesst er bei Ihnen?
Segment 3: Channels (Kanäle)
Primär stellt sich bei diesem Punkt die Frage, welche Kanäle am reichweitenstärksten für Sie und Ihre Zielgruppe sind. Die Kanäle und unterschiedlichen Marketing-Massnahmen halten Sie am besten in einem Marketingkonzept fest. Ein Marketingkonzept ist eine Art Bauplan, mit der Sie Ihre gesamten Marketingmassnahmen planen. Sie können beispielsweise auch eine innovative Strategie entwickeln, mit der die potenziellen Kunden über Ihre Produkte und Dienstleistungen erfahren können. Frau Müller könnte beispielsweise eine spezielle WhatsApp-Gruppe nur für vegetarische Kunden einrichten und diese über neue Angebote auf dem Laufenden halten.
Unser Tipp: Bei diesem Punkt sollten Sie die geeignetsten Kommunikationskanäle skizzieren und wie Sie und Ihre Kunden diesen nutzen sollten.
Segment 4: Revenue Streams (Unternehmenseinnahmen)
Der Finanzteil: Wie in Ihrem Businessplan können Sie hier Ihre Einnahmen aufzeichnen und sehen so sehr schnell, ob sich der Erlös mit Ihren Ausgaben verträgt. Sollte Frau Müller allenfalls die Preise für ihre Produkte überdenken? Sehr entscheidende Fragen, welche Sie auch hier mithilfe Ihres Businessplans definieren können.
Unser Tipp: Seien Sie ehrlich und notieren Sie hier alle Erwartungen an die finanzielle Wertschöpfung, die Ihnen einfallen. Rechnen Sie verschiedene Fallbeispiele durch.
Segment 5: Key Resources (Ressourcen)
Hier geht es um das Eingemachte: Welche Räumlichkeiten kann Frau Müller zu welchem Preis mieten? Wie viele Angestellte stellt sie zu welchem Lohn an und funktioniert ihre Hochrechnung mit dem geplanten Erlös?
Unser Tipp: Vergessen Sie nicht die vielleicht vorerst belanglos erscheinenden Grundfragen. Geeignete Räumlichkeiten suchen oder Personal finden ist ein langwieriger Prozess.
Segment 6: Key Activities (Schlüsselaufgaben)
Ähnlich wie beim Punkt Ressourcen verbinden Sie die Schlüsseltätigkeiten. Also: Was muss ich tun, damit das Modell funktioniert? In unserem Ladenbeispiel wäre das womöglich die Öffnung des Ladens als wiederkehrende Handlung. Die Ladenhygiene sowie das Verkaufen der Produkte mit einem Check-out System gehören hier ebenfalls dazu.
Unser Tipp: Schlüsselaktivitäten sind essentiell für Ihr Business: Seien Sie hier besonders übersichtlich.
Segment 7: Key Partnership (Schlüsselpartner)
Ein Supermarkt benötigt auch immer physische Produkte und Dienstleistungen. Welcher Lieferkette kann Frau Müller sich anschliessen und wer in ihrem Team handelt die entsprechenden Verträge aus?
Unser Tipp: Verlässliche Partner sind das A und O. Treffen Sie hier wirtschaftliche und partnerschaftliche Rahmenbedingungen.
Segment 8: Cost Structures (Kostenstruktur)
Das Runterbrechen seiner Analysen ist in diesem Punkt essenziell. Hier werden Punkte beschrieben, die sich beispielsweise um die Kosten der Schlüsselressourcen sowie den permanenten Marketing- und Vertriebsstrukturen und deren Kosten drehen.
Unser Tipp: Erstellen Sie bei diesem Punkt Ihren Finanzplan. Dieser kann mithilfe des Businessplans verglichen werden.
Segment 9: Value Proposition (Nutzerversprechen)
Warum sollen die Kunden zu Frau Müller kommen und nicht einen anderen Laden bevorzugen? In unserem Beispiel könnte sie sich eher auf das Einkaufserlebnis ihrer Kunden beziehen anstatt nur auf die Produkte. Sie möchte, dass ihre Kunden mit einem «wow!» ihr Geschäft verlassen.
Unser Tipp: Denken Sie darüber nach, wie Sie sich von der Masse abheben können. Auch hier gilt: Kreativität kennt keine Grenzen. Ob Ihr Vorhaben auch wasserdicht ist, kann sich nach dem Brainstorming herauskristallisieren.
So nah und doch so fern: Die Nachbearbeitung
Das Nachbereiten des Business Modells sollte ebenfalls zu Ihrer Selbstverständlichkeit gehören. Legen Sie Ihre Inputs für eine Zeit aus Ihren Augen und schauen Sie später nochmals mit vorbehaltlosen Gedanken darauf. Hat sich etwas geändert? Haben Sie eine neue Zielgruppe ins Auge gefasst oder vielleicht einen weiteren Kommunikationskanal für sich entdeckt, um auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen? Ergänzen Sie einfach Ihr Business Model Canvas – ganz nach Ihren Bedürfnissen und Erkenntnissen.
Business Model Canvas Vorlage zum Download
Mit unserer eigens erstellten Business Model Canvas Vorlage können Sie direkt durchstarten. Drucken Sie sie aus (am besten im Format A0) und gehen Sie gemäss unserer Anleitung vor: Stift und Post-It’s bereithalten, dann sind Sie bereit für das Skizzieren Ihrer Businessidee.